12.–14. Mai 2023
Nichts symbolisiert die völlig verfehlte Stadt- und Klimapolitik in Potsdam derzeit besser als der Staudenhof – ein Gebäude mit kleinen, bezahlbaren Mieten in der Stadtmitte. Hier sollen Millionen Euro in Abriss und Neubau gesteckt werden, statt das Gebäude zu erhalten und zu sanieren – dabei wäre das viel besser fürs Klima. Nicht der Erhalt von bezahlbarem Wohnraum in der Innenstadt hat für Oberbürgermeister und eine Mehrheit des Stadtparlaments Priorität, sondern die Schaffung einer Museums-Innenstadt mit barocken Nachbauten. Damit machen Immobilienfirmen über horrende Mieten und Eigentumswohnungen hohe Profite. Dazu sagen wir Nein!
Stoppt den Abriss des Staudenhofs!
Wir wollen nicht, dass der Staudenhof zugunsten des preußischen Stadtbildes abgerissen wird. Stattdessen fordern wir: Der Staudenhof soll umweltgerecht saniert werden! So wäre es möglich, zehntausende Tonnen CO2 einzusparen, 182 kleine und günstige Wohnungen zu erhalten und Geflüchteten in der Innenstadt Wohnraum zu bieten, statt sie in neue Container am Rande der Stadt zu pferchen.
Eine Stadt für alle – nicht nur für Wohlhabende!
Der geplante Abriss des Staudenhofs stößt auf Widerstand und befeuert eine öffentliche Debatte, die in Potsdam schon längst überfällig ist. Deshalb wollen wir mit euch beim Stadt- und Klimacamp Ideen entwickeln, Pläne schmieden und uns in Workshops und Podiumsdiskussionen über Folgendes austauschen:
- Wir fordern eine Bauwende in der Potsdamer Stadtpolitik, die dem Klimawandel gerecht wird und statt auf Abriss und Neubau endlich auf Sanierung setzt.
- Wir fordern eine sozial gerechte und bezahlbare Stadt mit erschwinglichen Mieten, statt Immobilieninvestoren wie Vonovia, Kirsch oder Semmelhaack den roten Teppich auszurollen.
- Wir brauchen eine Stadt für Menschen, nicht für Autos. Potsdam muss eine radikale ökologische Verkehrswende einleiten! Autos raus aus der Stadt, Fahrradwege stark ausbauen, ebenso den ÖPNV inklusive seiner massiven Förderung, damit alle ihn kostenlos nutzen können.
- Damit Strom und Wärme umweltgerecht erzeugt werden und für alle bezahlbar bleiben, fordern wir, dass Potsdam sofort Maßnahmen einleitet, um vollständig auf erneuerbare Energien umzusteigen, statt auf teures Gas und Scheinlösungen wie Wasserstoff zu setzen.
- Wir fordern: Schluss mit einer Politik, die sich an den Interessen von Mäzenen ausrichtet und strukturell benachteiligte Menschen an den Stadtrand und ins Umland verdrängt! Wir brauchen Freiräume für Jugendliche, (Sub)Kultur und Geflüchtete in der Stadtmitte.
- Wir verlangen eine Stadtpolitik, die sich den Herausforderungen des Klimawandels stellt, Grünflächen, Bäume und Artenvielfalt erhält und neue Lebensräume schafft.
Holen wir uns für ein Wochenende die Stadtmitte zurück!
Wir laden dich ein, an unseren Aktionen teilzunehmen, zu diskutieren, Konzerte und das Kulturprogramm zu genießen, zu feiern, zu protestieren, aktiv zu werden, gemeinsam zu essen, dich zu vernetzen und auszutauschen. Die Kämpfe für Klimagerechtigkeit und eine soziale, solidarische Stadt gehören zusammen! In Potsdam leben wir dies am Wochenende vom 12.–14. Mai 2023 beim Stadt- und Klimacamp um den Staudenhof.
Eine Vernetzung aus klima- und stadtpolitischen Gruppen in Potsdam.
Ihr wollt den Aufruf unterzeichnen? Euch praktisch einbringen und das Camp mitorganisieren? Dann meldet Euch hier: solidarisches-potsdam@riseup.net